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Die Darlegung der Startsituation vermittelt für einen Gymnasiasten, welcher ich bin, eine grosse Identifikation. Ich kenne das Gefühl, von den Sommerferien zurück in die Schule zu kommen. Das Gewicht der Letzmaligkeit habe ich jedoch noch nicht erfahren. Die Struktur der Schule, in welcher verschiedene Schülerfiguren auftreten, ist mir auch bekannt. Ich sehe jeden Tag die strebenden Schüler, oder jene bei welchen lernen überflüssig ist, da sie sowieso gute Noten Schreiben. Die Beschreibung "Gott" Kupfers scheint mir sehr interessant, das Bild eines teuflischen Gottes stellt schon im Begriff einen Widerspruch dar und lässt Raum für Interpretation.
Kann ein Lehrer wirklich soviel Macht an einer Schule haben?
Ich habe es noch nie miterlebt, dass ein Lehrer über das meiste Geschehen an einer Schule bestimmte. Ich denke, dies ist auch ein Indiz dafür, dass das Realgymnasium XVI eine unstabile Schule ist. Die Lehrer-Schüler-Beziehung scheint mir eigenartig. Es scheint als hätte jeder Lehrer zu einem der Schüler eine tiefere Beziehung als zu den anderen. Was Kupfer von dem Rest zu unterscheiden scheint, ist dass er keinen Liebling hat, sondern einen Feind. Er macht seine Autorität durch keine Lieblinge angreifbar.
Wieso hat es Kupfer ausgerechnet auf Kurt Gerber abgesehen?
Kupfers Figur erinnert stark an einen von der Gesellschaft abgeschnittenen Mann (z.B. Drogenabhängiger, König, Superstar), er hat ausser seinem Lehren an der Schule nichts, er fürchtet sich in den Sommerferien ob sich seine Position verändert haben könnte, weil er im Sommer als Mensch unter Menschen gewandelt sei und nicht als Gott unter Schülern.
"Er war ein Gott ohne Haftung, aber wo er haftete, haftete er wie eine Klette."
Es wäre interessant zu erfahren wie Kupfer aufgewachsen ist, wie er zu einem so starren Mann werden konnte.
Der Druck welcher sich auf den Schultern Kurts aufbaut, ist immens. Durch die Anfälle seines Vaters und die klar ausgesprochene Erwartung, Kurt müsse die Matura bestehen, kommt zu dem natürlichen Ergeiz eine Verantwortung von welcher ein Leben abhängt. Zu dem nicht irgendein Leben, sondern das Leben seines leiblichen Vaters. Kurt bemüht sich diese Erwartungen zu erfüllen. Kupfer macht ihm dies erheblich schwer. Als Kurt, trotz mehrmaligen vermeintlichen Lichtblicken, merkt, dass "Gott" Kupfer nicht zu besiegen ist, verwandelt sich der Druck in eine grenzenlose Verzweiflung.
Die Beziehung zwischen Kurt Gerber und Lisa Berwald ist ein weiterer zu beachtender Punkt. Es herrscht während der ganzen Geschichte eine dominierende Unklarheit. Lisa ist dieses unantastbare, beliebte Mädchen welches nicht über ihre Gefühle zu sprechen vermag oder es gar nicht nötig hat, da sie ihre Liebhaber sowieso auswählen kann. Sie verschleiert sich in dem Gewand der Fröhlichkeit und der Liebe, sie schützt sich somit vor irgendwelchen negativen Affekten. Kurt scheint der Einzige zu sein, der diesen Schutzwall erkennt. Er kann sich jedoch durch seine Liebe nicht vor der unbewussten Unterwürfigkeit gegenüber Lisa schützen. Dies scheint ihn verrückt zu machen. Wenn man sich in der Liebe zu viele Gedanken macht, verblasst ihr Feuer schnell. Der Funke bleibt jedoch bestehen und ist zu jedem Zeitpunkt wieder entflammbar. So auch bei Kurt. Das ewige Unwissen macht ihn verrückt, wie man in der Kinoszene (S.269 - S.275) klar erkennen kann.
Der Entscheid sich umzubringen (sofern man von Entscheid sprechen kann und nicht eher von einer Notwendigkeit) erfolgt meines Erachtens nach schon während den Prüfungen. Kupfers Mathematik Prüfung lässt für mich Fragen offen.
Wieso hilft ihm Kupfer gerade jetzt?
Könnte Kupfer nicht in diesem Moment zum absoluten Todesschlag ansetzen?
Ist seine Hilfe vielleicht der absolute Todesschlag?
Immer wenn Kurt die Antwort zu wissen scheint, fällt ihm Kupfer ins Wort und "hilft" ihm. Vielleicht ist es eben genau diese Hilfe, welche Kupfer als Mittel gebraucht jegliche Zweifel über Kurts Unwissen zu verwischen.
Die Katastrophe erreicht ihren Höhepunkt, als Kurt den Satz seines Vaters ins Gehirn springt: "Wenn du glaubst, dass das Leben mit der Schule nichts gemein hat, dann bist du im Irrtum."
Nach diesem Jahr voll Unbestimmten sieht Kurt den Sinn nicht sein Leben, gefüllt mit Unbestimmbarem weiter zu führen.
Kann ein Lehrer wirklich soviel Macht an einer Schule haben?
Ich habe es noch nie miterlebt, dass ein Lehrer über das meiste Geschehen an einer Schule bestimmte. Ich denke, dies ist auch ein Indiz dafür, dass das Realgymnasium XVI eine unstabile Schule ist. Die Lehrer-Schüler-Beziehung scheint mir eigenartig. Es scheint als hätte jeder Lehrer zu einem der Schüler eine tiefere Beziehung als zu den anderen. Was Kupfer von dem Rest zu unterscheiden scheint, ist dass er keinen Liebling hat, sondern einen Feind. Er macht seine Autorität durch keine Lieblinge angreifbar.
Wieso hat es Kupfer ausgerechnet auf Kurt Gerber abgesehen?
Kupfers Figur erinnert stark an einen von der Gesellschaft abgeschnittenen Mann (z.B. Drogenabhängiger, König, Superstar), er hat ausser seinem Lehren an der Schule nichts, er fürchtet sich in den Sommerferien ob sich seine Position verändert haben könnte, weil er im Sommer als Mensch unter Menschen gewandelt sei und nicht als Gott unter Schülern.
"Er war ein Gott ohne Haftung, aber wo er haftete, haftete er wie eine Klette."
Es wäre interessant zu erfahren wie Kupfer aufgewachsen ist, wie er zu einem so starren Mann werden konnte.
Der Druck welcher sich auf den Schultern Kurts aufbaut, ist immens. Durch die Anfälle seines Vaters und die klar ausgesprochene Erwartung, Kurt müsse die Matura bestehen, kommt zu dem natürlichen Ergeiz eine Verantwortung von welcher ein Leben abhängt. Zu dem nicht irgendein Leben, sondern das Leben seines leiblichen Vaters. Kurt bemüht sich diese Erwartungen zu erfüllen. Kupfer macht ihm dies erheblich schwer. Als Kurt, trotz mehrmaligen vermeintlichen Lichtblicken, merkt, dass "Gott" Kupfer nicht zu besiegen ist, verwandelt sich der Druck in eine grenzenlose Verzweiflung.
Die Beziehung zwischen Kurt Gerber und Lisa Berwald ist ein weiterer zu beachtender Punkt. Es herrscht während der ganzen Geschichte eine dominierende Unklarheit. Lisa ist dieses unantastbare, beliebte Mädchen welches nicht über ihre Gefühle zu sprechen vermag oder es gar nicht nötig hat, da sie ihre Liebhaber sowieso auswählen kann. Sie verschleiert sich in dem Gewand der Fröhlichkeit und der Liebe, sie schützt sich somit vor irgendwelchen negativen Affekten. Kurt scheint der Einzige zu sein, der diesen Schutzwall erkennt. Er kann sich jedoch durch seine Liebe nicht vor der unbewussten Unterwürfigkeit gegenüber Lisa schützen. Dies scheint ihn verrückt zu machen. Wenn man sich in der Liebe zu viele Gedanken macht, verblasst ihr Feuer schnell. Der Funke bleibt jedoch bestehen und ist zu jedem Zeitpunkt wieder entflammbar. So auch bei Kurt. Das ewige Unwissen macht ihn verrückt, wie man in der Kinoszene (S.269 - S.275) klar erkennen kann.
Der Entscheid sich umzubringen (sofern man von Entscheid sprechen kann und nicht eher von einer Notwendigkeit) erfolgt meines Erachtens nach schon während den Prüfungen. Kupfers Mathematik Prüfung lässt für mich Fragen offen.
Wieso hilft ihm Kupfer gerade jetzt?
Könnte Kupfer nicht in diesem Moment zum absoluten Todesschlag ansetzen?
Ist seine Hilfe vielleicht der absolute Todesschlag?
Immer wenn Kurt die Antwort zu wissen scheint, fällt ihm Kupfer ins Wort und "hilft" ihm. Vielleicht ist es eben genau diese Hilfe, welche Kupfer als Mittel gebraucht jegliche Zweifel über Kurts Unwissen zu verwischen.
Die Katastrophe erreicht ihren Höhepunkt, als Kurt den Satz seines Vaters ins Gehirn springt: "Wenn du glaubst, dass das Leben mit der Schule nichts gemein hat, dann bist du im Irrtum."
Nach diesem Jahr voll Unbestimmten sieht Kurt den Sinn nicht sein Leben, gefüllt mit Unbestimmbarem weiter zu führen.